Die Wandersandalen-These
Ich muss gestehen, dass ich der Idee meiner Mutter, für eine Woche rund um Meran Wandertouren zu machen, etwas skeptisch gegenüber stand. Was mich erwarten würde war mir eigentlich klar. Rentnergruppen in farblich abgestimmten Wanderjacken, auf dem Kopf lustige Hüte gegen die (Südtiroler!) Sonne und an den Füssen Tennissocken, die in gruseligen Wandersandalen stecken.
Mein Ausblick: Häckelgardinen?
Auch die Wahl der Unterkunft liess mich dem Urlaub mit gemischten Gefühlen entgegenblicken. Gemütliche 3 Sterne Pension mit Familienanschluss… Ich bin ja eher ein Mensch, der sich von verschiedensten Wellness-Angeboten und stilvoll designten Panoramazimmern beeindrucken lässt. Getreu nach dem Motto “Wenn man schon in Meran im Urlaub ist… .” Und meiner Mutter ist mein erster skeptischer Blick auf die Häckelgardinen bei Ankunft in der Pension nicht entgangen. Die Arme hatte sich eh schon Sorgen gemacht, ob ich als selbst erklärte Grossstädterin und Weltreisende diese ganze Beschaulichkeit ertragen kann.
Es kommt immer anders als man denkt – Prädikat: Wunderschön!
Aber ja, das konnte ich! Es war nämlich wunderschön und genau das, was ich nach vielen anstrengenden Arbeitswochen und dem ständigen Hin und Her-Gereise gebraucht habe: La dolce far niente! Auch wenn Südtirol ansonsten recht wenig mit dem restlichen Italien gemeinsam hat.
Es grünt so grün…
Die Reisezeit Mitte Mai war perfekt. Wiesen und Wälder waren satt grün und überall hat es geblüht und geduftet. Dazu gab es schönsten Sonnenschein bei durchschnittlich 26 Grad.
Im Tal und auf dem Gipfel
Die Wanderrouten in der Umgebung sind unglaublich abwechslungsreich. Von einem “langen Spaziergang” mit wunderschönem Blick bis zur Gipfelbesteigung ist eigentlich alles dabei. Ab Meran fahren zudem zu den meisten Routen auch Busse, so dass man nicht aufs Auto oder auf Rundwege angewiesen ist.
Tennissocken in Sandalen und vermeintlich “extrem sportliche” gekleidete Wanderer gibt es auch. Ab und an sogar sehr viele. Aber man muss ja nicht hingucken! Es gibt so viele andere schöne Dinge zu sehen!
Weiterempfehlung: Pension Burggräfler
Und zur Pension muss ich dann auch noch ein paar Worte verlieren. Blick, Lage und Garten sind unglaublich schön. Wunderschön. Es gibt ein liebevoll und vor allem sehr leckeres Frühstück – im Garten unter Palmen, auf der Terrasse oder im Wintergarten – und eine absolut reizende Gastgeberin, die die Pension gerade von Ihren Eltern übernimmt. Abends setzt man sich mit einem Glas Wein in den Garten und geniesst den Blick auf Meran. Wenn man möchte kommt man dabei mit den wenigen anderen Gästen der Pension ins Gespräch und tauscht sich über Wanderrouten aus…oder man bleibt einfach für sich.
Pension Burggräfler in Schenna
www.zumburggraefler.com
Danke Mama, für den Blick über den Tellerrand…bzw. in die Suppenschüssel